Die Formen der Bewerbungen hängen von den Wünschen der Unternehmen und dem Inhalt der Unterlagen ab. Beispiel: Eine schriftliche Bewerbung wird vom Unternehmen gewünscht, aber die Referenzen können nur digital transportiert werden.
1. Schriftliche Bewerbung
Damit ist eine Bewerbung in Papierform gemeint, deren Bestandteile oft in einer Bewerbungsmappe zusammengefasst sind. Diese Form der Bewerbung erfordert Entscheidungen über die geeignete Papiersorte (Gewicht, Qualität), das Layout (in Deutschland meist an die DIN 5008 angepasst), die Druckqualität (Laserdrucker, Tintenstrahldrucker) und den Einband (komplexe Bewerbungsmappe oder einfache Kunststoffmappe).
Es sollte darauf geachtet werden, dass die Dokumente nicht den Eindruck erwecken, mehrfach benutzt worden zu sein (Gebrauchsspuren wie Knicke im Papier oder Umschlag). Dies kann dazu führen, dass die Bewerbung aus formalen Gründen abgelehnt wird.
2. E-Mail-Bewerbung
Die Bewerbung per E-Mail ist eine schnelle und einfache Alternative zur Bewerbung per Post. Durch die elektronische Übermittlung entfallen einige Formalitäten. So kann das Anschreiben regelmäßig als normaler E-Mail-Text verfasst werden, wobei die Konventionen des E-Mail-Verkehrs gelten. Der Rest der Bewerbung wird in der Regel als Dateianhang verschickt; dabei sollte besonders auf die Virensicherheit geachtet werden.
Als Dateiformat wird das Portable Document Format (PDF) immer beliebter, das die einheitliche Wiedergabe des Layouts vereinfachen kann und mit kostenlos erhältlichen Programmen von praktisch jedem Computernutzer geöffnet werden kann. Manche Bewerber schicken das Anschreiben auch als PDF-Datei; im eigentlichen E-Mail-Text wird dann ein zusätzlicher Begrüßungstext formuliert, der auf den Inhalt des Anhangs verweist.
Aus Gründen der Kompatibilität wird der eigentliche E-Mail-Text in der Regel im reinen Textformat versandt. Für die vom Bewerber selbst verfassten Anhänge (Lebenslauf, dritte Seite) gelten die Konventionen für schriftliche Bewerbungen. Die anderen Anhänge (Zeugnisse) werden elektronisch als Scan zur Verfügung gestellt.
Im Gegensatz zu schriftlichen Bewerbungen werden E-Mail-Bewerbungen nicht ohne Weiteres akzeptiert, daher sollten Bewerber/innen im Vorfeld klären, ob und in welcher Form eine E-Mail-Bewerbung gewünscht ist.
3. Online-Formular
Aus Kostengründen versuchen große Unternehmen, den komplexen (und meist individuellen) Prozess der Personalentscheidungen zu schematisieren. Aus diesem Grund wurden spezielle Kontaktformulare entwickelt, die auf der Website des Unternehmens ausgefüllt werden müssen. Je nach Art des Formulars können Text (ASCII) und Dokumente (meist als PDF oder JPG) verschickt werden.
Das Online-Formular ist inzwischen ein weithin akzeptiertes Auswahlinstrument für viele Unternehmen.
Es ist ratsam, den Text außerhalb des Online-Formulars zu schreiben und ihn per Copy & Paste in das Formular einzufügen. Ein Absenden-Button wird zu schnell aktiviert (manchmal durch einfaches Drücken der Enter-Taste im Text) und ein halbfertiger Bewerbungsentwurf kommt beim Adressaten an. Wenn sich dies mehrmals wiederholt, weckt es Zweifel an der Kompetenz des Bewerbers im Umgang mit den neuen Medien. Außerdem ist es möglich, schnell genug zu tippen, bevor die Sitzung abläuft und man von vorne beginnen muss. Ebenso kann die Eingabe bei technischen Fehlern leicht wiederholt werden. Außerdem hast du deine eigene Version, mit der du dich auf mögliche Fragen im Vorstellungsgespräch vorbereiten kannst.
4. Bewerber-Website
Die Bewerber-Website, auch als Bewerber-Homepage bekannt, ist eine Form der Online-Bewerbung neben der E-Mail-Bewerbung und der Bewerbung über ein Online-Formular. Sie bezieht sich auf eine Homepage, die speziell für den Bewerbungsprozess erstellt wurde. Im Idealfall enthält sie alle Daten, die auch eine klassische Bewerbungsmappe enthalten würde, und verfügt idealerweise über zusätzliche Referenzen. Die Website sollte den Bewerber vorstellen und seinen Lebenslauf, seine Fähigkeiten und Referenzen präsentieren. Auch das Bewerbungsfoto sollte vorhanden sein.
Idealerweise sollten auch alle Zeugnisse und Referenzen in einer Datei zusammengefasst und für einen zusammenhängenden Ausdruck vorbereitet sein. Private Bilder sollten vermieden werden.
Du bewirbst dich mit der Bewerber-Website, indem du den Link, d.h. die URL, per E-Mail an den Personalverantwortlichen schickst. Es ist aber auch nicht unüblich, eine Bewerber-Website für Hintergrundinformationen zu nutzen – sozusagen als virtuelle dritte Partei – und trotzdem eine Papierbewerbung einzureichen. Die Bewerber-Website ist dann ein Zeichen für besonderes Engagement. Um die Daten auf der Website vor Missbrauch zu schützen, ist es ratsam, die Bewerber-Website mit einem Passwort zu versehen. Dieses Passwort wird nur an die Personalverantwortlichen gesendet, bei denen du dich bewirbst.
Die Bewerbung über eine Bewerber-Website ist noch nicht sehr weit verbreitet, vor allem in Deutschland, obwohl es keine Daten darüber gibt, wie weit verbreitet sie ist. Mangelnde Kenntnisse in der Programmierung von Websites können eine Hemmschwelle darstellen. Aus diesem Grund haben sich im Internet zahlreiche Dienste etabliert, die die Erstellung von Bewerber-Homepages anbieten. Einige von ihnen sind kostenpflichtig, andere sind kostenlos. Es gibt große Unterschiede in Bezug auf die Umsetzung und die Qualität.
5. Sprachbewerbung
Die Sprachanwendung beschreibt eine Anwendungsmethode, die unter Berücksichtigung des aktuellen Nutzerverhaltens von Smartphones entwickelt wurde. Bei dieser Form der Bewerbung hat der Interessent die Möglichkeit, seine Bewerbung in einem sprachgeführten Chat zu äußern.
Der Bewerber ruft die Chat-Anwendung über einen Link in einer Stellenanzeige auf oder scannt einen QR-Code. Ihm wird dann mündlich eine vorgefertigte Auswahl an Fragen zu relevanten Berufserfahrungen und Qualifikationen gestellt und er hat die Möglichkeit, seine Antworten zu sprechen. Die Eingaben werden in eine Textdatei umgewandelt und über die automatische Spracherkennung des Mobiltelefons gesendet. Nach Abschluss der Bewerbung erhält der Arbeitgeber eine Benachrichtigung mit den Kontaktdaten und entscheidet anhand der Angaben, wie er mit dem Bewerber verfahren will.
Es wird empfohlen, in der Sprachbewerbung nur so viele Fragen zu stellen, wie das Unternehmen braucht, um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Wenn in der Chatbewerbung zu viele Fragen gestellt werden, kann das dazu führen, dass die Bewerbung vom Interessenten abgelehnt wird.
Im Vergleich zu einer schriftlichen oder E-Mail-Bewerbung ist die Sprachbewerbung weniger aussagekräftig, aber sie ist mit relativ wenig Aufwand verbunden. Das senkt die Hemmschwelle für viele Bewerber/innen, denn für diese Form der Bewerbung werden keine Unterlagen benötigt und es muss keine App oder Software installiert werden, so dass sich der/die Bewerber/in innerhalb kürzester Zeit schnell und einfach bewerben kann.
6. Anonyme Bewerbung
Bei der anonymen Bewerbung werden weder ein Foto des Bewerbers noch sein Name, seine Adresse, sein Geburtsdatum oder Angaben zu Alter, Geschlecht, Familienstand oder Herkunft verwendet. Ansonsten können alle üblichen Informationen abgefragt werden, wie Berufserfahrung, Ausbildung, Motivation usw. Damit soll die bewusste oder unbewusste Diskriminierung bestimmter Personengruppen verringert werden. Bei diesem Ansatz sollte eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch ausschließlich auf der Qualifikation basieren.